Die modernste Stadt der Welt
Die Diskussion in Deutschland über Diesel will aktuell einfach kein Ende nehmen. In Südkorea ist man schon viele Schritte weiter. Die Menschen im südostasiatischen Land denken nicht nur über den Verkehr der Zukunft nach, sondern erschaffen gleich die modernste Stadt der Welt. Doch ist die Lösung für Umwelt und Mensch wirklich nachhaltig?
Hat diese Stadt eine Vorbildfunktion?
Songdo, „Insel der Pinien“, heißt die modernste Stadt der Welt. Sie soll eine Vorbildfunktion einnehmen, was moderne Metropolen in der Zukunft darstellen sollen. Umweltfreundlich und gleichzeitig innovativ, auf dem neuesten Stand. Das Leben der Bewohner soll dort komfortabler und smarter sein.
Mobilität ist übrigens komplett neu. Der Müll wird sauber über ein zentrales unterirdisches Rohrsystem getrennt und entsorgt. Zudem kommunizieren die Bewohner hier von ihren Wohnzimmern aus miteinander. Zu schön, um wahr zu sein?
100.000 Menschen in der modernsten Stadt der Welt?
Eigentlich ist Songdo ein Stadtteil der Millionen- und Hafenstadt Incheon. Diese wiederum grenzt an die Metropole Seoul an.
Millionen Tonnen Sand wurden im Meer aufgeschüttet, um diese Stadt zu erbauen. Aktuell ist Songdo die Heimat für 100.000 Menschen. Tendenz steigent. Die Wohn- und Bürotürme stehen bereits in dem modernsten 600 Hektar großen Bezirk. Dieser ist übrigens über eine 18km lange Brücke mit dem Flughafen Incheon verbunden.
Der Verkehr: öffentlich und umweltschonend
Trotzdem gibt es auch hier noch Autos. Hierfür gibt es ein breites Straßennetz. Die Autobahn führt von Songdo nach Seoul und anderen Regionen Südkoreas. Auch die Anbindung an den Flughafen Incheon auf der Flughafeninsel Yeongiong funktioniert dementsprechend dank der Brücke sehr schnell und ohne Probleme.
Trotzdem hat der umweltschonende Verkehr in der modernsten Stadt der Welt Vorrang. Für Elektrofahrzeuge werden mehr als genug Ladestationen angeboten. Der öffentliche Nahverkehr ist fast perfekt ausgebaut und immer pünktlich.
Die allgegenwärtige Technologie
Die neuste Technologie spielt in Songdo eine große Rolle. Sensoren und Steuerungszentralen, welche in Gebäuden integriert sind, sorgen dafür das die reale Infrastruktur und die virtuelle Welt in Songdo kaum noch voneinander zu trennen sind.
Des Weiteren sind überall Kameras – auch im Wohnzimmer. Songdo, die modernste Stadt der Welt, wird natürlich durch modernste Technologie so zum Protagonisten. Das Internet wird ein Ort des öffentlichen Lebens. Dort können sich die Bewohner virtuell versammeln und austauschen.
Doch wie soll das funktionieren? Zum Beispiel sind im Wohnzimmer Kameras eingebaut. Die Überwachung öffentlicher Plätze gehört auch zur Tagesordnung und soll für Sicherheit und ein gemeinsames Zusammenleben sorgen.
Wirtschaftlich sehr interessant – oder?
Auf den großen Straßen in Songdo ist es weitaus weniger lebhaft, als in der nicht weit entfernten Metropole Seoul. Diese strahlt nur so von einer Vielzahl an Restaurants, Bars und Shoppingmöglichkeiten. Hochhäuser haben mehr Platz zwischeneinander, sind von grüner Fläche umgeben und die Straßen sind breiter gebaut und weitaus weniger befahren.
Songdo ist innovativ und mehr als modern. Hier soll schließlich ein Standort entstehen, der wirtschaftlich höchst interessant ist, mit einer Lage zwischen Japan und China.
Welche Auswirkungen, ob positiv oder negativ, diese uneingeschränkt miteinader vernetzte Stadt hat, wird sich erst, wie soll es auch anders sein, in der Zukunft zeigen.